
Geschmacklosigkeit. Es gibt nichts schlimmeres.
Guter und schlechter Geschmack im Kunstgewerbe.
Von Gustav Edmund Pazaurek. Erschienen 1912.
Aus dem Vorwort:
„Die Förderung und Verbreitung des guten Geschmackes auf allen Gebieten und nicht in letzter Reihe auch im Kunstgewerbe ist eine unserer vornehmsten Kulturaufgaben sowohl in ästhetischer wie auch in nationaler und volkswirtschaftlicher Hinsicht. Wenn auch darüber wohl keine Meinungsverschiedenheit herrscht, so ist man sich doch vielfach über das Wesen des guten Geschmackes nicht klar, da gar viele nur – ihren eigenen Geschmack als den guten bezeichnen…“
Über guten und schlechten Geschmack gibt es verschiedene Bücher und Artikel. Nur scheint sie in den letzten 100 Jahren niemand gelesen zu haben. Selbst diejenigen, die sich heute Designer nennen scheinen sich im Angesicht ihrer Werke nicht zur Reflexion genötigt. Aus diesem Grund und aus der Tatsache heraus, dass heute massenhaft schreckliche Dinge geschaffen werden ist dieses Werk von allerhöchster Bedeutung. Selbst die Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, Böse Dinge konnte die Komplexität dieser Thematik nur anreißen. Das anfängliche Lachen blieb den Besucher nach einigen Objekten im Halse stecken…
Meine Buchempfehlung des Jahrhunderts. Ich werde diesen Artikel von Zeit zu Zeit mit eigenen Bildern weiterführen.